Berufseinstieg - Berufsstart

Alljährlich stehen Zehntausende StudienabsolventInnen vor derselben Frage: Bachelor, Diplom oder Magister in der Tasche - und was nun? Der Berufseinstieg ist für viele Ex-Studis ein heikles Thema. Viel zu selten haben praktische Erfahrungen eine Rolle im Studium gespielt, und in den Semesterferien blieb dank Hausarbeit oder Nebenjob oftmals ebenso keine Zeit für eine nähere Beschäftigung mit dem eigenen Berufswunsch. Und selbst wer bereits konkret weiß, wohin der Weg ihn führen soll, der ist nicht selten verunsichert durch den mitunter unübersichtlichen Arbeitsmarkt. Im Gegensatz zur Ausbildung bereitet das Studium nämlich nicht zwingend auf die Zeit danach vor - umso wichtiger also, selbst aktiv zu werden.

Der erste Schritt nach dem Studium (idealer Weise auch schon in der heißen Abschlussphase) lautet deshalb: Orientierung suchen! Wer genauere Vorstellungen davon hat, was er kann und möchte, der sucht gezielter - und findet deshalb vielleicht bereits einen guten Einstiegsjob. Einen Überblick über die Wunschbranche bieten beispielsweise Jobbörsen und Berufsinformationsveranstaltungen, welche von einigen Unis oder FHs angeboten werden. Um einen praktischen Einblick in verschiedene Berufe zu erhalten, kann ein Praktikum eine gute Lösung sein. Wichtig ist auch hier eine gezielte Auswahl, schließlich soll die Zeit nach dem Studium möglichst schnell zum Traumjob führen. In Branchen rund um Journalismus, Medien, TV und Film ist der Berufseinstieg über ein Volontariat weit verbreitet. Ein Vollzeitjob bei meist geringer Bezahlung - keine Wunschvorstellung, aber nicht selten die einzige Möglichkeit auf dem Weg zum festen Job.

Für einige StudentInnen steht schon während des Studiums fest, dass eine akademische Qualifizierung weitaus attraktiver klingt als der schnelle Traumberuf. In diesem Fall müssen nicht nur die Abschlussnoten stimmen, sondern auch die finanziellen Rahmenbedingungen: Während zahlreiche Masterstudiengänge als konsekutives Aufbaustudium gefördert werden, kostet das Promotionsstudium bares Geld. Übrigens: Manch einer entscheidet sich auch erst nach einem halben Jahr Praxiserfahrung, dass er seine Chancen auf eine hohe Position und einen Beruf nach Wunsch erhöhen möchte - und bewirbt sich deshalb um einen Platz im Masterstudium.

Für alle anderen mit konkreten Berufszielen gilt: Recherchieren, bewerben und Kontakte pflegen - und sich auch mit der ein oder anderen Absage nicht entmutigen lassen. Individuelles Coaching kann praktische Fähigkeiten fördern und dabei helfen, im Vorstellungsgespräch gut rüber zu kommen. In zahlreichen Branchen sieht der Arbeitsmarkt nicht eben ideal aus; deshalb können Abstriche beispielsweise bei Gehaltsvorstellungen oder Arbeitsort dafür sorgen, dass die Zeit nach dem Studium trotzdem schnell in einem festen Job mündet. Viele StudienabsolventInnen schätzen die Möglichkeit, schnell Erfahrungen zu sammeln und ihre Vita mit sinnvollen Tätigkeiten zu füllen - wenn der Traumjob also nicht gleich im ersten Jahr nach dem Studium vor der Tür steht, kann dies als große Chance begriffen werden.