Die Wohnsituation in vielen typischen Unistädten ist insbesondere kurz vor Semesterbeginn katastrophal. Für den Platz im Studentenwohnheim gibt es lange Wartelisten, Wohnungen werden nicht selten lieber an Nicht-Studierende vermietet, und um WG-Zimmer herrscht ein Andrang wie auf einen Spitzenjob mit Traumgehalt - Vorstellungsrunden inklusive.

Umso erfreulicher, dass es inzwischen alternative Konzepte gibt, um dem Mangel an Wohnraum entgegen zu wirken. Und das auch noch äußerst kostengünstig: Das Prinzip Wohnen-für-Hilfe beispielsweise bietet begehrten Wohnraum am Uni- oder FH-Standort gegen eine entgeltfreie Gegenleistung an. Inzwischen erfreut sich das Wohnangebot der etwas anderen Art so großer Beliebtheit, dass immer mehr Städte folgen und ein entsprechendes Konzept für Studierende anbieten.

Beispielsweise über die ASta von Uni oder FH, aber auch über die städtischen Einrichtungen werden Wohnraumsuchende und -Anbieter zusammen gebracht. Angesprochen sind hier zum Beispiel junge Familien, aber auch ältere und / oder alleinstehende Besitzer eigener Wohnungen oder Häuser, die über ein oder mehrere Zimmer verfügen. Diese bis dato leer stehenden Zimmer werden dank des Wohnen-für-Hilfe Konzepts an Studierende vermittelt, die dringend auf der Suche nach einem möglichst günstigen Platz zum Schlafen und Wohnen sind. Dies kann insbesondere zu Semesterbeginn nur zum Übergang sein, bei gutem Auskommen aber auch langfristig angelegt sein. Wichtig ist, dass beide Seiten vom Wohnkonzept profitieren. Statt monatlicher Miete bietet der "Untermieter" ganz praktische Hilfe an, die bereits im Vorfeld abgesprochen wird. Hierzu können beispielsweise Babysitting, aber auch leichte Hilfstätigkeiten in Haushalt und Garten, Unterstützung bei Einkäufen und Behördengängen gehören.

Davon ausgeschlossen sind Pflegetätigkeiten und andere Arbeiten, die eine professionelle Ausbildung voraussetzen. Außerdem begrenzen viele Initiativen die geleistete Hilfe auf wenige Stunden pro Woche - wichtig, denn schließlich soll genügend Zeit für Uni, Nebenjobs und Freizeit bleiben.