Das Thema Versicherungen stößt bei wenigen Studenten auf Gegenliebe. Kein Wunder, schließlich kostet der Versicherungsschutz, und jede Extraausgabe schmälert das monatliche Budget. Dabei könnte man das leidige Thema auch einmal andersherum betrachten: Nämlich als wichtigen Schutz vor finanziellen Risiken - welche im schlimmsten Fall sehr viel mehr kosten, als man selbst zahlen kann. Um sich während der Studienzeit nicht in die unabsehbare Schuldenfalle zu tappen, lohnt die Investition in sinnvolle Versicherungen deshalb umso mehr. Selbstverständlich sind nicht alle Policen sinnvoll oder notwendig; welche im Einzelfall abgeschlossen werden sollten, ist individuell verschieden. Mit unserem Leitfaden möchten wir einen groben Überblick über die wichtigsten Versicherungstypen geben.

In Deutschland obligatorisch ist die Krankenversicherung ( und somit auch eine Krankenversicherung für Studenten ). Ob gesetzlich oder privat, hängt dabei oftmals auch von dem Versicherungsschutz der Eltern ab. Wichtig ist eine lückenlose Versorgung - wer einmal auch nur für wenige Monate aus der Krankenversicherung aussteigt, der wird unter Umständen nicht wieder aufgenommen. In jedem Fall aber gestaltet sich eine Wiederaufnahme der abgebrochenen Krankenversicherung sehr kompliziert. Kurzfristiges Geldsparen zahlt sich hier also niemals aus; ein durchgängiger Schutz ist Pflicht. Dabei haben Studierende besonders viele Vorteile: Derzeit bis zum 25. Lebensjahr ist man in aller Regel über die Familienversicherung der Eltern bzw. eines Elternteils mitversichert. Privat versicherte Familien müssen einen Befreiungsantrag stellen, da mit Studienbeginn automatisch ein gesetzlicher Versicherungsschutz angenommen wird. Ausnahmen gibt es auch hier, wenn beispielsweise der Jahresverdienst eine bestimmte Höhe überschreitet, Studienfachwechsel oder ein Zweitstudium anstehen. Deshalb ist eine rechtzeitige Benachrichtigung der Krankenkasse immer dringend ratsam, sobald sich Änderungen ankündigen. Übrigens: Nach dem 25. Lebensjahr genießen Studis bis zu einer gewissen Altersgrenze die besonders günstige Studentische Krankenversicherung. Wer beim selben Versicherungsträger wie die Familie bleibt, geht pünktlich zum Geburtstag meist nahtlos in diese Stufe über.

Ebenfalls dringend anzuraten ist eine Private Haftpflichtversicherung. Sie springt im Zweifelsfall ein, wenn Besitztümer eines Anderen beschädigt wurden. Auch hier müssen sich Studierende meist keine Sorgen machen: Sind die Eltern versichert, gilt dieser Schutz meist auch für studierende und nicht verheiratete Kinder. In allen anderen Fällen empfiehlt sich der Abschluss einer eigenen Privaten Haftpflicht, welche mit rund 30 bis 40 Euro pro Jahr das schmale Portemonnaie kaum belastet.

Neben diesen obligatorischen Versicherungen können je nach Bedarf und Lebenssituationen weitere wie Unfallversicherung oder Hausratsversicherung sinnvoll werden. Letztere selbstverständlich nur dann, wenn die Einrichtung von Wohnung oder WG tatsächlich Werte aufzuweisen hat. Unfallversicherungen schützen vor Folgekosten, wenn ein Unfall außerhalb von FH oder Uni stattfindet. Andere Versicherungstypen gelten als nicht unbedingt notwendig - wer trotzdem eine abschließen möchte, der findet hier jedoch meist besonders günstige Tarife für Studenten.

Last but not least, auch Studenten sind verschiedenen Risiken ausgesetzt. Dabei können z.B. Probleme mit dem BAföG-Amt, Stress wegen Prüfungsergebnissen, ein handfester Disput im Praktikum oder Ärger mit dem Vermieter aus dem Nichts auftauchen und richtig Geld kosten. Also kein unnötiges Risiko eingehen und prüfen, ob man in der Familienrechtsschutzversicherung der Eltern integriert ist.