Studium |
Die meisten Studierenden absolvieren ein Vollzeitstudium. Bei dieser Studienform, wird das Studium als Haupttätigkeit angesehen. Daneben gibt es die Möglichkeiten, ein Teilzeitstudium, ein Abendstudium oder ein Fernstudium zu absolvieren. Diese Studienformen werden überwiegend berufsbegleitend absolviert. Als Teilzeitstudent gilt, wer weniger als 25 Stunden pro Woche für sein Studium aufbringt.
Wer neben Job und Familie einen Hochschulabschluss auf dem zweiten Bildungsweg anstrebt, für den empfiehlt sich ein Abend- oder Fernstudium. Bei einem Abendstudium finden die Vorlesungen in den Abendstunden statt. Das ermöglicht auch Berufstätigen, einen Abschluss zu erreichen. Ein Abendstudium wird fast nie von Universitäten oder Hochschulen angeboten. Vielmehr finden die abendlichen Vorlesungen in Abendgymnasien oder Berufsakademien statt.
Eine Alternative zum Abendstudium ist das Fernstudium. Hierbei führen Studenten ihr Studium anhand entsprechender Lehrmittel - zeitlich und räumlich flexibel - nach eigenem Ermessen durch.
Alle drei Studienformen (Teilzeit-, Abend- und Fernstudium) haben den Vorteil, dass sie sich, aufgrund der zeitlichen Flexibilität des Studierenden, hervorragend mit Job und Familie vereinbaren lassen.
Die Studiendauer in allen drei Studienarten ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Positiv bzw. verkürzend wirken sich vor allem besondere Begabungen des Studenten oder außerordentlich gute Noten auf die Studiendauer aus. Ein Faktor, der die Studienzeit verlängern kann, ist die finanzielle Situation des Studenten. Ein Studium verursacht häufig immense Kosten. In einigen Bundesländern, wie Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hamburg, werden für das Studium an einer staatlichen Hochschule Studiengebühren fällig. Weiterhin entstehen Kosten durch das Studienmaterial, Einschreibungsbeiträge, Studententickets für den öffentlichen Nahverkehr, Beiträge für Studentenwerke und Studentenvertretungen sowie in einzelnen Bundesländern Verwaltungsbeiträge. Hinzu kommen die Kosten für die Haushaltsführung und die Lebenshaltungskosten. Diese sind abhängig von der Wohnsituation (bei den Eltern lebend, Studentenwohnheim, eigene Wohnung) und vom Studienort.
Die mitunter hohen Kosten sind häufig nicht allein mit finanzieller Unterstützung der Eltern oder Studentenjobs zu decken. Zur Finanzierung der Studienkosten stehen den Studenten jedoch unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung. Zunächst einmal können Absolventen eines Erststudiums in der Regelstudienzeit einen Antrag auf BAföG stellen. Die Gewährung von BAföG ist an bestimmte Bedingungen geknüpft. So spielt unter anderem das eigene Vermögen, das eigene Einkommen sowie das Einkommen der Eltern und des Ehepartners eine Rolle. Die Höchstdauer der Förderung mit BAföG richtet sich in der Regel nach der Fachrichtung.
Da es sich beim BAföG für Studenten jeweils zur Hälfte um einen Zuschuss und ein zinsloses Darlehen handelt, muss eine teilweise Rückzahlung erfolgen. Die Summe des zinslosen Darlehens muss in der Regel innerhalb von 20 Jahren (in monatlichen Raten von mindestens 105 Euro) nach Abschluss des Studiums getilgt sein. Eine weitere Möglichkeit zur Finanzierung des Studiums sind Studienkredite. Diese werden von verschiedenen Banken und Sparkassen ohne Prüfung der Vermögenswerte oder eventueller Sicherheiten zinsgünstig vergeben. Das Besondere hieran ist, dass die Auszahlung der Kreditsumme in monatlichen, vorher festgelegten Raten erfolgt. Die Auszahlungsdauer der Raten ist in der Regel auf zehn Semester begrenzt. Des Weiteren besteht für Studenten auch die Möglichkeit, die Finanzierung aus Bildungsfonds zu nutzen. Im Unterschied zu einem Studienkredit erfolgt die Rückzahlung der Fördersumme hier erst nach einem erfolgreichen Berufseinstieg, also erst dann, wenn der ehemalige Student tatsächlich ein eigenes Einkommen erwirtschaftet.
Zur Finanzierung des Studiums und der Lebenshaltungskosten müssen die meisten Studenten häufig mehrere Möglichkeiten - Unterstützung der Eltern, Fördermittel aus BAföG oder Darlehen sowie Studentenjobs - nutzen.